Raus aus dem Asphalt
Auf geht’s! Wie wir unsere Straßen zurückerobern!
Jeder Quadratmeter Grün zählt. Warum also nicht im großen Stil die grauen Gehwege zu kleinen Blüh-Oasen verwandeln? Pflanzenkästen und Sitzgelegenheiten aufstellen, Nahrungsquelle für Insekten bereitstellen und zudem eine Augenweide für den Menschen schaffen. Eine schnelle Sofortmaßnahme gegen die Hitze im Sommer. Und auch eine gute Lösung, wo Baumpflanzungen aufgrund von technischen Einbauten (Wasser, Strom, Fernwärme) nicht möglich ist.
Klimaanlagen für unsere Straßen
Der deutsche Hersteller, City Desck, bieten z.B. Lösungen an, die es erlauben, im Handumdrehen, ohne großen Organisationsaufwand urbane Räume umzugestalten und lebenswerter zu machen. Die Möbel sind standfest ohne Bodenverankerung und können mit einem Hubwagen verschoben werden. Sie können gekauft oder gemietet werden. Billig ist gutes Stadtmobiliar nicht, dafür aber stabil und extrem langlebig, nicht zu vergleichen, zu dem was Baumärkte anbieten. Ab 2.500 Euro aufwärts kostet ein Modul und viele kräftige Farben stehen zur Auswahl – auch ohne Pflanzen – schon ein Hingucker.
Ohne Streit mehr Grün
Kein Streit und Spaltung im Viertel – Grün versus Parkplätze – den kein Parkplatz muss geopfert werden! Zuerst sollte das vorhandene Potential, wie das Straßenbegleitgrün, breite Gehwege und zugepflasterte Plätze in Angriff genommen werden. Dieser Weg vereint die konträren Positionen von Kritiker, Ablehner, wie Befürworter von Verkehrsberuhigungsprojekten und schafft Identifikationsorte für das Viertel. In der vielbefahrenen Schleißheimer, wo morgens und abends der Berufsverkehr sich durch quält, ist dies auf einem Teilstück gelungen, dank einer Bürgerinitiative, finanziert ausschließlich durch die Bürger! So werden unsere Straßen klimafit und lebenswerter. Schnell, effizient und kostengünstig.
Die Stadt kauft – die Bürger pflanzen & pflegen!
Schon jetzt sind Bürger aktiv und schaffen im Straßenbegleitgrün kleine Blüh-Oasen. 10 Beete habe ich in den letzten zwei Jahren organisiert, wie auch die Hochbeete vor dem Lidl in der Schleißheimer, und viel Erfahrungen gesammelt. Das GrünPaten-Konzept ist ständig verbessert worden. Das Ziel ist so wenig Zeit der Paten für die Pflege zu binden, es funktioniert. Und natürlich kommen nur heimische Wildstauden in die Beete / Pflanzenkästen, die sich wunderbar arrangieren mit Trockenheit und Hitze. Das freut die GrünPaten, die nur noch bei langer Hitzeperiode Wasser aus ihren Wohnungen, oder Geschäften schleppen müssen.
Unbürokratisch, schnell, nachhaltig
Mein Wunsch und Ziel ist, das Bürger online Anträge für eine Blüh-Oase auf dem Gehweg beim KVR/ Gartenbauamt der Stadt stellen können, ohne Gebühren, ohne Auflagen, nur der Abstand nach den Sondernutzungsrichtlinien – SoNuRL, müssen gewährt werden. Unter verschiedenen Modulen kann der Bürger standardisiert auswählen, wie seine Blüh-Oase auf dem Gehweg aussehen soll.
- Bürger stellt Antrag online
- Stadt prüft Standort
- Bürger unterschreibt Grünpatenschafts-Vereinbarung*
- Stadt bestellt Module
- City Decks liefert zur Standortadresse des Bürgers
- Bürger erhält Erde & Pflanzen vom Gartenbauamt
- Online umfangreiche Pflegeanleitung
- Bürger pflanzt & pflegt
* analog LHM-Programm Grünpatenschaft
Und wenn der Bürger die Pflege nicht mehr übernehmen kann, oder eine bauliche Veränderung ansteht, werden die Module per Hubwagen zu einem anderen Standort gebracht!
Grüner Gehweg vs. Sommerstraße / Miniblock
Grüner Gehweg
- Dauerhaft
- Integration in die gegebene Situation, der breite Gehweg wird anders genützt
- Keine Parkplätze entfallen
- Der Grüne Gehweg wird von Anwohner geplant, umgesetzt und betreut, wie erweitert
- Beinhaltet keine Angebote für Kinder da Angebote fußläufig vorhanden
- Kein Lärm tagsüber durch Kinder
- Kein Lounge Flair, begrenzte Anzahl von Stühlen, die zusammenklappbar sind und fixiert werden können, somit schlecht geeignet für Gruppen von externen Nachschwärmer
- Geringe Kosten (ca. 9.000 Euro)
Sommerstraße / Miniblock
- Temporär
- Eine andere Situation wird geschaffen
- Parkplätze entfallen
- Die Projekte werden von Externen geplant und umgesetzt mit Bürgerbefragung
- MiniBlock Steinhuber Angebot für Kinder, trotzdem das Angebote fußläufig vorhanden sind
- Mehr Lärm tagsüber durch Kinder
- Lounge Flair, nächtliches Feiern auch von Nachtschwärmer die keine Anwohner sind
- Hohe Kosten (Miniblock Steinhuber 63.826,00 €)
Entscheidung Bezirksausschüsse
- Bezirksausschuss Maxvorstadt: 2 von 5 Hochbeeten genehmigt. BA3 sagt die Kosten für 2 Hochbeete zu, lehnt im Januar 2024 den Antrag dann aber ab.
- Bezirksauschuss Schwabing-West: Die Grünen und SPD lehnen den Antrag ab (Mehrheit), CSU stimmt für den Antrag